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Im Jahre 1938 begannen die Brüder František und Mojmir Stransky (geb. 1914 und 1924) in Parnik nahe der tschechischen Stadt Česka Třebova mit der Reparatur von Fahrrädern ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Hierfür gründeten sie die Firma MOTO-
Im Jahre 1943 stellten die Brüder Stransky ihr erstes erprobtes Dreirad auf die Räder, dessen Chassis aus einer Rohrkonstruktion, beplankt mit Duralumin, bestand. Die mechanischen Teile stammten von üblichen Fahrrädern. So entstand der erste "OSKAR". Dieser Name entstammt aus der tschechischen Bezeichnung "Kara na ose", was zu deutsch soviel heißt wie "Karren auf Achse". In dieser Zeit war die Not nach jeglichen Fahrzeugen groß. Das führte zur beschleunigten Entwicklung des Dreirades. Da die mechanischen Teile sowie die Räder zunächst aus dem Fahrradbau stammten und somit für ein motorgetriebenes Fahrzeug unterdimensioniert waren, wurden immer mehr Teile aus dem Motorradbau benutzt. Es wurden auch mehrere Varianten der Motorisierung erprobt.
Im Jahre 1945 mieteten die Brüder ein kleines Geschäft mit Werkstatt an der Hauptstraße in Česka Třebova und bauten dort die erste Serie des Dreirades "OSKAR". Diese Modelle wurden zunächst mit Leinenstoff, später mit Kunstleder anstatt der Alu-
Nach weiteren Vervollkommnungen kamen erste Überlegungen über eine Serienproduktion. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umstände hierfür waren zu diesem Zeitpunkt jedoch denkbar ungünstig. Die Produktion einer Reihe von Automobilen in der Tschechoslowakei wurde in dieser Zeit eingestellt, Motorräder sollten nur noch von JAWA und ČZ produziert werden und die Fertigung von Autos sollte sich nur noch in den Städten Mlada Boleslav und Kopřivnice konzentrieren. Die Konzeption des Dreirades konnte nur als preisgünstiges Fortbewegungsmittel für Invaliden aufrechterhalten werden. Aufgrund steuerlicher Vergünstigungen betrug der Marktpreis eines Dreirades etwa 25% des Preises eines Motorrades.
Am 9.Juni 1950 wurde in Prag-
An diesem Wettbewerb nahmen 29 Eigenbaufahrzeuge teil. Auf dem anspruchsvollen Kurs erreichte Mojmir Geschwindigkeiten von über 85 km/h und gewann einen Ehrenpreis. Beide Fahrzeuge wurden aufgrund der guten Verarbeitung, Sicherheit und Langstreckentauglichkeit sehr hoch eingeschätzt.
František favorisierte den Einzylinder-
Im Jahre 1950 wurden die Brüder Stransky nach einer Entscheidung der staatlichen Organe in die Produktionsgenossenschaft VELO Hradec Kralove integriert. Diese wurde zwei Jahre später in VELOREX umbenannt. In kleineren Serien wurde das Dreirad OSKAR mit dem 250 cm³-
Das Jahr 1954 war ein sehr ereignisreiches. Am 21.1. verunglückte František Stransky während einer Testfahrt auf einem Dreirad auf vereister Strecke so schwer, dass er an den folgen einer Kopfverletzung verstarb. Daraufhin kam es zur Änderung der Blinkanlage, das Dach wurde länger und nach hinten flach abfallend gestaltet. Der Rückwärtsgang konnte fortan mit Hilfe eines einfachen mechanischen Umschalters eingelegt werden. Im Jahre 1955 wurden die bisher montierten 19-
Im Jahre 1961 wurde die neue Produktionsstätte in Rychnov fertig gestellt. Ein Teil der Produktion der Fahrzeuge wurde fortan dort realisiert. In Solnice verblieb die Montage und Komplettierung der Fahrzeuge sowie die Sattlerei.
Im Jahre 1963 kam es zu grundlegenden Änderungen des Produktionsprogramms in Solnice. Im Januar 1963 begann die Fertigung des Typ 16 mit einem ČZ-
Im November 1971 wurden die letzten Dreiräder gebaut.
Im Dezember begann die Produktion des vierrädrigen Invalidenfahrzeuges Typ 435-
Andererseits konnte die nicht ausgereifte Konstruktion in keiner Weise mit anderen auf dem Markt etablierten Kleinwagen, z.B. dem TRABANT, konkurrieren. Im Laufe der Fertigung kam es aufgrund von Konstruktionsfehlern und mangelhaftem Material zu häufigen Änderungen. Aus diesen Gründen war die Genossenschaft gezwungen, im Jahre 1973 die Produktion einzustellen. Bis dato wurden vom Typ 435-
Im Jahre 1973 endete definitiv die Produktion der legendären VELOREX.
Fortan wurden in Solnice Ersatzteile für einige Fahrzeugtypen produziert sowie verschiedene andere Artikel für die Industrie. Im Jahre 1974 begann die Produktion von Ölradiatoren bevor 1975 jegliche produktive Tätigkeit eingestellt wurde. Solnice diente nur noch als Ersatzteillager, u.a. auch für Seitenwagen, die unter dem Namen "VELOREX" noch heute produziert werden .
In der zweiten Hälfte der 80er Jahre zeigte Indien starkes Interesse an einem Lizenzbau der ehemals produzierten Dreiräder. Da jedoch außer einer Dokumentation über die Produktion praktisch keine Produktionsmittel mehr existierten, kam es zu keiner Realisierung der Pläne.
Produktionszahlen
Dreiräder:
OSKAR 54, VELOREX-
VELOREX 16/175: 800 Fahrzeuge
VELOREX 16/350: 12000 Fahrzeuge
Vierräder:
435-
Aktueller Bestand:
Von insgesamt produzierten 15.300 OSKAR und VELOREX wurden 7.540 Stück exportiert. Das entspricht etwa 49,3%-
Von den in der Tschechoslowakei verbliebenen Fahrzeugen wurden im Jahre 1996 noch 62.5% betrieben
Quelle: Toni Rycer, vormaliger Inhaber dieser Domain